Firmenumfrage: FinTechs werden oft übersehen

Presse, Digitalisierung, Finanzdienstleistung

Wiesbaden, 5. Juli 2018 – Alle sprechen von FinTechs, doch in Geschäftsbeziehungen spielen sie noch kaum eine Rolle. Nur 8,5 Prozent der Unternehmen beziehen FinTechs bei der Digitalisierung ihrer finanzwirtschaftlichen Prozesse als potenzielle Partner ein. Das belegen Ergebnisse der Trendstudie "FinTechs im Firmenkundengeschäft" im Auftrag des Beratungshauses syracom.

Erste Anlaufstelle, wenn Firmen ihre finanzwirtschaftlichen Prozesse digitalisieren, sind vor allem etablierte Softwarehäuser -  Für 48,1 Prozent der Befragten ist das die erste Anlaufstelle. Deutlich seltener werden klassische Banken genannt: 29,2 Prozent trauen den Geldhäusern als Lösungsanbieter für Digitalisierungsprojekte. 14,2 Prozent der Befragten wenden sich an sonstige Dienstleister. An innovative junge Unternehmen denkt nicht einmal jeder Zehnte. "Fintechs bei der Digitalisierung der finanzwirtschaftlichen Prozesse nicht zu bedenken, ist ein fataler Fehler. Gerade Banken, aber auch einige Softwarehäuser hinken bei innovativen Lösungen noch hinterher. Startups mit ihren frischen Ideen und der fokussierten Ausrichtung auf digitale Lösungen bieten nicht selten die beste Alternative", sagt Hendrik Kurz, Geschäftsfeldleiter Banking bei syracom.

Als Begründung für die fehlende Zusammenarbeit mit Fintechs führen die Unternehmen vor allem die fehlende Erfahrung an. Sie vertrauen etablierten Softwarehäusern und Banken mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mehr als relativ frisch gegründeten Fintechs. Es sind die Erfahrungswerte und die Beständigkeit die von den Befragten vermisst werden. 35,8 Prozent glauben, die FinTechs hätten zu wenig Erfahrungswerte im Vergleich zu etablierten Banken. 21,7 Prozent haben Angst, dass die Startups am Markt nicht bestehen und ihren Service plötzlich einstellen. Auftraggeber sorgen sich um Insolvenzen oder aber auch flexible Anpassungen von noch nicht gefestigten Geschäftsmodellen der jungen Anbieter. 19,8 Prozent scheuen sich, mit einem Unternehmen zusammen zu arbeiten, bei dem sie bisher noch keinen vertrauten Ansprechpartner haben. Bei ihrer etablierten Bank haben sie dagegen oftmals lange gewachsene Bindungen zu einem Berater. "Hier wird leider Gewohnheit und Vertrauen über die Kompetenz gestellt. Denn erfolgreiche Referenzprojekte spielen nur für 8,5 Prozent der Befragten eine Rolle", so Kurz.

Digitale Innovationen bringen mehr Effizienz
Wenn nicht alle digitalen Lösungen in Betracht gezogen werden, kann das zu Effizienzverlusten führen. Denn obwohl 79 Prozent der Unternehmen angeben, dass eine Echtzeitabwicklung im Zahlungsverkehr echte Mehrwerte bringen würden, setzen nur wenige diese Vorteile auch um. "Mit einer Realtime-Abwicklung könnten Verkaufs- und Kaufprozesse deutlich schneller abgebildet werden, gleichzeitig steigt die Sicherheit vor einem Zahlungsausfall", sagt Kurz, "Doch Banken haben hier aktuell keine adäquaten Lösungen im Einsatz. Und die FinTech-Lösungen werden zu wenig beachtet."

Auch künftig ist laut Studienleiter Philipp Müller kein großer Boom in der Zusammenarbeit mit FinTechs zu erwarten: Nur 14,2 Prozent der Befragten haben keine Bedenken und können sich in der Zukunft die Kooperation mit innovativen Jungunternehmen vorstellen. "Unsere Befragung offenbart, dass die Dringlichkeit zum Umdenken noch nicht in den Köpfen der Entscheider angekommen ist", so syracom-Consultant Müller.

Über die Studie
Für die Trendstudie "FinTechs im Firmenkundengeschäft" wurden 106 leitende Angestellte und Geschäftsführer aus unterschiedlichen Funktionsbereichen (Steuerung, Finanzen, Vertrieb) im November 2017 von Schmiedl Marktforschung GmbH in München im Auftrag von Syracom zum Einsatz von digitalen sowie wertschöpfungsorientierten Finanzleistungen befragt.

Interessenten können die Studie über trendstudie(at)syracom.de kostenfrei bestellen.

Zur Management Summary

News teilen

+49 6122 9176 0

Sie haben Fragen?
Wir sind für Sie da!

06 122 / 9176 0

info@pinq.de

Adresse

syracom AG
Otto-von-Guericke-Ring 15
65205 Wiesbaden (Germany)